Kirche für Aachen – Erbe für die Welt

Zum dritten Mal legt das Domkapitel Aachen seine Finanzen offen und berichtet über den Jahresverlauf der pastoralen Arbeit und das Leben im Dom.

Der Aachener Dom zählt zu den herausragenden Bauwerken in Deutschland und Europa. Er ist zwölf Jahrhunderte gebaute Weltgeschichte. Die Kirche Karls des Großen. Das Haus aus Licht mit einmaliger Kirchenarchitektur. Die Kirche für Aachen. Und ein europäischer Ort. Am 8. September 1978 wurde die Kathedrale als erstes Bauwerk in Deutschland in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Dieses 40-jährige Jubiläum feierten das Domkapitel und die Stadt Aachen im September dieses Jahres mit einer Festwoche, die den Dom religiös, kulturell und musikalisch einzigartig präsentierte. 73.000 Menschen nahmen an den Veranstaltungen teil. 2017 besuchten insgesamt rund 1,2 Millionen Menschen den Aachener Dom.

Nach Beendigung der Restarbeiten der 30-jährigen Grundsanierung ist die Kathedrale seit Ende letzten Jahres wieder gerüstfrei. Die Dombauhütte sorgt mit der „pflegenden Hand“ dafür, das UNESCO-Welterbe für kommende Generationen zu erhalten. In den vergangenen Jahren haben wir es geschafft, alle Baukörper des Aachener Domes zu stabilisieren und zu sanieren. Für die Zukunft gilt es, Zentralbau, Chorhalle und Kapellenkranz zu erhalten und zu pflegen. Der Dom braucht die pflegende Hand der Dombauhütte, damit so viel Originalsubstanz wie möglich erhalten bleibt. So können kleine Reparaturen kurzfristig mit großer Wirkung ausgeführt werden. Aufgabe für die Zukunft wird es sein, einen Schritt vor dem Schaden zu sein, um größere Probleme zu vermeiden.

Leider gelingt dies nicht immer. 2017 musste die Domorgel aufwendig saniert werden. Sie wies erhebliche Schäden auf, Schimmel und Schmutz beeinträchtigten Klang und Funktionstüchtigkeit. Dank staatlicher und kirchlicher Zuschüsse von 130.000 Euro und Spenden von 120.000 Euro konnten wir neben der Sanierung zusätzlich die vorhandene Klanglücke schließen. Das Hauptwerk wurde mit einem Streich-, einem Flöten- sowie einem Tuba-Register ergänzt, die zuvor nicht in der Domorgel vorhanden waren.

Der Jahresfehlbetrag ist 2017 deutlich geringer als im Vorjahr. Gründe dafür sind ein erfreulich hohes Spendenaufkommen und vergleichsweise geringe Instandhaltungsaufwendungen. Mit Blick auf die anstehenden Sanierungen im Bereich der Annexbauten wie zum Beispiel die Dacheindeckung der Taufkapelle und der Kreuzgänge stellt die Verbesserung des Jahresergebnisses 2017 allerdings keinen dauerhaften Trend dar. Die Bemühungen um die Konsolidierung der Finanzen gehen weiter.

Manfred von Holtum

Dompropst

Manfred von Holtum, Dompropst