Erläuterungen zur Ergebnisrechnung

Erträge – Erträge aus der Kirchensteuer
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Die Kirchensteuer stellt mit einem Anteil von 75,8 Prozent die mit Abstand wichtigste Ertragsposition des Bistums Aachen dar. Sie stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 252,4 Mio. Euro.

Kirchensteuer
2017
2016
(TEuro)
(TEuro)
Kirchensteuererträge
188.226,4
185.264,4
Erhaltene Clearingzahlungen
74.120,4
72.304,5
Brutto-Kirchensteuererträge
262.346,8
257.568,9
Zuführung Clearingrückstellung
8.470,6
11.037,6
Sonstige Aufwendungen aus der Kirchensteuer*
1.502,9
776,7
Netto-Kirchensteuererträge
252.373,3
245.754,6
Hebegebühren der Finanzämter
7.642,9
7.424,3
Zur Aufgabenerfüllung verfügbar
244.730,5
238.330,3

* Kappungen, Erlasse, Grenzgemeindenausgleich.

Erträge – Erträge aus Zuweisungen und Zuschüssen
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Die Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand und Dritter sind die zweitgrößte Ertragsquelle und betreffen in erster Linie die Landeszuschüsse zu den Personal- und Sachaufwendungen der Bischöflichen Schulen. Diese bewegten sich 2017 auf Vorjahresniveau und betrugen rund 54,6 Mio. Euro. Hinzu kommen Dotationen und Staatsleistungen, unter anderem als Zuschüsse für die Besoldung von Geistlichen und Bediensteten in Höhe von rund 2,4 Mio. Euro, sowie sonstige Zuschüsse von rund 3,0 Mio. Euro.

Erträge – Erträge aus wirtschaftlichen Tätigkeiten
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Die Erträge aus wirtschaftlichen Tätigkeiten beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Vermietung und Verpachtung sowie aus Teilnehmergebühren, Verpflegung und Beherbergung. Mit rund 6,3 Mio. Euro stiegen die in dieser Position ausgewiesenen Beträge um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Erträge – Sonstige betriebliche Erträge
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Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken 2017 gegenüber dem Vorjahr um rund 2,8 Mio. Euro auf rund 14,2 Mio. Euro. Sie umfassen zum einen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, insbesondere aus der Clearingrückstellung. Des Weiteren beinhalten sie die Erstattung des VDD-Strukturbeitrags, Erträge aus der Rückerstattung der KZVK sowie Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens.

Der Rückgang ergibt sich im Wesentlichen aus der im Vorjahr erfolgten Rückerstattung von Beiträgen durch die KZVK.

Aufwendungen – Zuwendungen an Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen
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2017 haben die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen 120,1 Mio. Euro erhalten. Davon entfielen 70,5 Mio. Euro auf Kirchengemeinden und Kirchengemeindeverbände. Verbände und andere kirchengemeindliche Einrichtungen erhielten 40,3 Mio. Euro. Die Hohe Domkirche wurde mit 1,4 Mio. Euro unterstützt, an den Verband der Diözesen Deutschlands und andere bistumsübergreifende Einrichtungen flossen 7,9 Mio. Euro.

Nähere Angaben zur Verwendung der Mittel finden sich im Kapitel „Aufwendungen nach Aufgabenbereichen“ dieses Berichts.

Aufwendungen – Personalaufwand
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Der Personalaufwand ist nach den Zuweisungen an die Kirchengemeinden die größte Aufwandsposition des Bistums Aachen. 2017 lagen die Personalaufwendungen für Löhne und Gehälter bei rund 84,9 Mio. Euro und bewegten sich damit auf Vorjahresniveau.

Hinzu kamen soziale Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung in Höhe von 29,4 Mio. Euro, die um rund 22,9 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert lagen. Grund hierfür ist die im Vorjahr erfolgte Bildung einer Rückstellung für mittelbare Pensionsverpflichtungen zur Deckung der Zahlungsverpflichtungen für den Finanzierungsbeitrag zur KZVK für die Jahre 2017 bis 2040.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
2017
2016
Pastorales Personal
602
617
davon Priester und Diakone
261
275
davon Laien im Pastoralen Dienst
341
342
Personal an Bischöflichen Schulen
680
683
Mitarbeiter im allgemeinen Bistumsdienst
421
421
Gesamt
1.703
1.721
Aufwendungen – Abschreibungen
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Die Abschreibungen auf Gebäude, Geschäftsausstattung und geringwertige Vermögensgegenstände lagen 2017 analog zum Vorjahr bei rund 4,1 Mio. Euro.

Aufwendungen – Sonstige betriebliche Aufwendungen
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In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden unter anderem der Materialaufwand (17,2 Mio. Euro), Aufwendungen für Fremdpersonal (3,5 Mio. Euro) und sonstige Aufwendungen (46,1 Mio. Euro) ausgewiesen. Zu Letzteren gehören unter anderem Instandhaltungsaufwendungen (11,2 Mio. Euro), Wasser, Energie, Brennstoffe sowie weiterer Wirtschaftsbedarf (6,6 Mio. Euro), Verwaltungs- und Kommunikationskosten (4,7 Mio. Euro), Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing (2,3 Mio. Euro), Versicherungen (3,3 Mio. Euro) und sonstige Aufwendungen (17,4 Mio. Euro).

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um rund 15 Mio. Euro resultiert vor allem aus Aufwendungen zur Bildung von Rückstellungen. Diese wurden gebildet für Pensionen und Beihilfen für Mitarbeiter der St. Angela- Schule (7,5 Mio. Euro) und der Katholischen Hochschule (1,7 Mio. Euro), zur Sicherung der Finanzierung erworbener Anwartschaften aus VBL-Verträgen für Mitarbeiter der St. Angela-Schule (3,5 Mio. Euro) sowie für Forderungen auf Rückzahlung zu hoher Refinanzierungsbeiträge aus dem Sanierungsgeld KZVK an Kindertagesstätten (2,3 Mio. Euro).

Finanzergebnis
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Die Erträge aus dem Finanzanlagevermögen inklusive sonstiger Zinsen und ähnlicher Erträge sanken 2017 gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,7 Prozent auf 14,1 Mio. Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Verzinsung der Kapitalanlagen von 2,8 Prozent (Vorjahr: 3,0 Prozent). Der Rückgang der sonstigen Zinsen geht auf den Wegfall eines Einmaleffektes aus dem Vorjahr zurück.

Den Kapitalerträgen stehen Zinsen und ähnliche Aufwendungen gegenüber, die unter anderem die gesetzlich vorgeschriebene Aufzinsung der Rückstellungen beinhalten. Diese Position stieg von 10,7 Mio. Euro auf 24,2 Mio. Euro. Im Vorjahr waren diese Aufwendungen aufgrund der Umstellung des Kalkulationszinsfußes deutlich niedriger ausgefallen.

Aufgrund der höheren Aufwendungen für die Aufzinsung von Rückstellungen ergibt sich 2017 ein insgesamt negatives Finanzergebnis von –10,8 Mio. Euro.

Jahresergebnis
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Der Jahresüberschuss des Berichtsjahres ging gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,7 Mio. Euro auf 16,7 Mio. Euro zurück. Dabei wurden die 2017 erzielten höheren Kirchensteuererträge sowie die niedrigeren Personalaufwendungen des Bistums Aachen vor allem durch die Bildung zusätzlicher Rückstellungen sowie die höhere Aufzinsung der Pensionsrückstellungen auf Basis eines niedrigeren Rechnungszinses kompensiert.

Im Rahmen der Ergebnisverwendung wurden auf Beschluss des Kirchensteuerrats 7,5 Mio. Euro der Rücklage für die Kirchengemeinden zugewiesen, um die zugesicherten Zuweisungen der nächsten Jahre zu decken. Weitere 7,5 Mio. Euro wurden der Bistumsrücklage als Risikovorsorge zugeführt. In die Caritasrücklage wurden 1,0 Mio. Euro eingestellt. Der verbleibende Bilanzgewinn von 0,3 Mio. Euro wurde auf neue Rechnung vorgetragen.